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Sinnkrisen

Ich kenne sie in vielen Höhen und Tiefen, in mancher Breite und zahlreichen Schattierungen. Fragen, Zweifel, Skepsis, die sich unendlich aneinanderreihen und notfalls doppelt und dreifach vorkommen, nur um keine Lücken entstehen zu lassen.

Der Blick auf das große Ganze macht „die Sache“ noch bedeutungsloser, die Perspektive des Kleinen scheint nutzlos, weil verbohrt und irrig.

Es ist nicht immer leicht mit mir selbst.

 

In einem dieser Tohuwabohus ging ich spazieren – das ist nie ein Fehler.

Die Gedanken kamen mit, hatten ihr Ziel der totalen Zermürbung schließlich noch nicht erreicht.

Ratlos fühlt ich mich allerdings schon und so machte ich das einzig Sinnvolle, das mir möglich war: Ich suchte mir eine Blume und stellte mir vor, was ich ihr sagen würde, sollte sie mich nach ihrer Daseinsberechtigung fragen.

Ich weiß nicht, ob Pflanzen jemals das Warum wissen wollen, ein Wieso-ich oder Wozu-hier-und-heute in das Universum rufen. In meiner Phantasie tat sie es und ich suchte Worte.

Blume_Herz

Da stand sie. Weiß, hoch aufgerichtet und in voller Blüte. Es fiel mir nicht leicht, zu erklären, warum sie wichtig war, doch ich spürte es genau. Das hier war ihr Platz, nur sie konnte ihn an diesem Tag derart ausfüllen. Sie war meine Ansprechspartnerin, die einzige, die mir aus meinem Denkdilemma helfen konnte. Ihre Schönheit füllte mich aus und obwohl ich ihren Lebensplan nicht kannte, gab es für mich keinen Zweifel für sie. Du bist wichtig und wundervoll, einfach, weil du hier bist, lautete meine Zusammenfassung dieser Eindrücke.

Die Blume lächelte und wie ich sie so bewunderte, spürte ich mich lächeln und Bewunderung für mich selbst empfinden.

 

Ich winke dir: Schön, dass du da bist!

 

 

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