Eine Einladung

Vorneweg: Tue nichts, wozu du nicht das Herz hast, den Segen von Himmel und Erde zu erbitten. (alte Lebensregel)

Mit dem kurzen Lied An Invitation von Rising Appalachia schreibe ich heute: Wenn es etwas gibt, das zu sagen oder tun ist, etwas, das dir auf dem Herzen oder unter den Nägeln brennt, dann tu es!

Danke!

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Eine Kiste ist eine Kiste. Wirklich?

Im Wald taucht urplötzlich eine große Holzkiste auf. Der wahre Empfänger liegt noch im Winterschlaf und so spekuliert ein Tier nach dem anderen über Sinn und Inhalt. Schatztruhe? Gefahr? Notfall? Ärgernis? Kunst? Ein jeder hat seine eigene Sicht auf die Dinge und die ist ziemlich schlüssig. Faszinierend auch der Schluss. Selbst als das große Geheimnis gelüftet wird, ist und bleibt eine jede Erklärung bestehen. Es spielt keine Rolle, was die Tatsache ist, für den einzelnen bleibt es Schatz, Angstauslöser, Zwangslage, Stein des Anstoßes oder Kunstwerk.

Und so regt ein Bilderbuch zum Denken an. Wie sehr stecken wir jeweils in unserer eigenen Welt fest? Wie schwer ist es für die Wahrheit, durch den Nebel unserer vorgefertigten Bilder zu dringen? Wo wäre ein Perspektivenwechsel mal große Erleichterung?

Denn daran glaube ich: Die wirkliche Wahrheit, die bleibt. Egal von welcher Ecke man sie betrachtet. Dass nämlich ein (nein, das verrate ich nicht) … in der Kiste ist, das kann keines der Tiere leugnen. Oder doch! Der sprichwörtliche Angsthase bleibt nämlich zu Hause eingeschlossen. Für ihn bleibt wahr, dass dort zu sein, viel zu gefährlich gewesen wäre.

Saskia Hula: Eine Kiste für den Bären

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Be where you are

Es gab Zeiten, da war meine Yogapraxis zeitlich und physisch herausfordernder als im Moment.

Let got of the past – and I know it is meaningful.

Ich gehe davon aus, dass ich wieder längere Einheiten machen werde, dass ich an bestimmten Stellen bzw. Asanas feilen kann. Irgendwann.

Let go of the future – although it is important.

Aktuell habe ich eine andere, überaus entspannende und dadurch umso bereicherndere Umsetzung gefunden. Der große Benefit: Durch den überschaubaren zeitlichen Umfang mache ich mehr Yoga als vielfach zuvor.

Don’t worry about being perfect. Yoga never was about being perfect and it will never be.

Aber von Anfang an. Ich kenne Jackie Mahrou schon einige Jahre lang. Durch eine Schwangerschaft nahm ich allerdings eine Abzweigung und wollte zu ihr zurückkehren. Leider hatte sie ihr Angebot in dieser Zeit verändert. Trotz mehrmaliger Suche ließ sie sich nicht mehr streamen. Sehr schade! Aus einer Laune heraus probierte ich es eines Tages auf youtube und wurde fündig. Überaus reich gesegnet bin ich seither im wahrsten Sinne des Wortes mit ihren verschiedenen Angeboten. Durchschnittlich dauern die Einheiten etwa dreißig Minuten und passen gut in einen Abend, der den Feierabend nicht zu spät bringt. Ja, es sind keine Überfliegerpoweryogaklassen, ich begreife jedoch gerade durch die Regelmäßigkeit des (relativ schlichten) Tuns, welche Schätze tatsächlich für mich darin enthalten sind.

Ein wiklich großer Fan bin ich von Jackie Mahrou, wegen ihrer Worte. Sie begleitet die Bewegungen derart feinfühlig, leicht und humorvoll, dass sie mir damit die Seele streichelt. Und das ist der eigentliche Grund, warum ich sie hier teilen mag. Wer weiß, womöglich schätzt noch jemand ihre herzliche Art, Yoga in seiner Essenz im Wohnzimmer erleben zu können.

Viel Freude damit!

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Geständnis

Ich mag keine Spielsachen, welche beim schlichten Anfassen (sprich: Aufräumen) Töne/Melodien/Geräusche von sich geben.

Und weil sich Eltern heutzutage so leicht ein schlechtes Gewissen einreden lassen ergänze ich: Nein, bei uns gibt es nicht nur einer bestimmten pädagogischen Richtung entsprechendes Spielzeug aus nachwachsenden und/oder kompostierbaren Materialen. Genau darum, weiß ich ja, wovon ich spreche.

Und ja, ich weiß auch, wie es sich anfühlt, wenn man CO2, Wasser, Plastik und dergeleichen (viel) mehr in die Rechnung aufnimmt und die bloße Existenz als eine Minuszahl als Ergebnis aufscheint. An einem bestimmten Punkt richtet sich aber mein Trotz auf. Ich bin Trotz-dem hier. Ich lebe Trotz-dem gerne. Und leicht! Und in Freude!

So take it (the sound) and go on!

Ich vermute ganz stark, es geht um etwas ganz anderes!

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Flügge Gedanken

Wen interessiert, ob sie küssen kann?
Sie kann durch die Wolken sehen.

Tja, Davis, da staunst du! Dass dem, der so gerne zitiert, nun die Worte entliehen werden.

Ein wenig gibt mir zu denken, dass Teenager bzw. junge Erwachsene so viel tiefgründiger sind, als ich. Liegt es an dem Alltagstrott der Erwachsenen? Dass sie so viele Muss‘ und Solls in ihren Tag packen, dass sie mit einer halbfertigen To-Do-Liste ins Bett fallen und sich dadurch… was? wichtig fühlen? Wobei es auch ältere Ausnahmen gibt. John Green zum Beispiel.

Ich vergesse zu fragen oder gelegentlich auch auf die Antwort zu hören, darum gibt es für mein inneres Tempo einen einfachen Test. Ich lese Poesie und ob sie bei mir ankommt oder mir wie Weißes Rauschen erscheint, sagt mir einiges. Domig und Rilke werden bevorzugt.

Derzeitiges Motto: Nur lesen, was mir daran Spaß vermittelt, ich selbst zu sein.

 

John Green: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken.

 

 

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Ich hätte gern von anderen, was ich brauche…

Da werden einmal Räder angehalten, die als unanhaltbar angesehen wurden; Zeit wäre als Geschenk für viele (beileibe nicht alle) derzeit greifbar.

Und was machen wir?

Wir suchen neue Schwungräder und schieben und ziehen, um nur ja nicht das Gefühl zu verlieren, dass vierundzwanzig Stunden für einen Tag zu wenig sind.

Noch nie habe ich so viele Nachrichten/Videos/Audiofiles innerhalb einer Woche geschickt bekommen. Nicht nur eine WhatsApp-Gruppe sieht von ihrem ursprünglichen Verbindungsgrund ab und ich bekomme von bekannten und unbekannten Menschen Dinge geteilt, die dafür reichen, fünfzig Personen mit je einer eigenen Ansicht auszustatten.

Mir ist das zu viel. Ich merke, dass ich mich tatsächlich auf diese Extraportion Ausnahmezustand à la Zeitfüretwas,wassonstimAlltaguntergeht, gefreut habe.

Und ich frage mich: Warum gefreut habe? Warum brauche ich überhaupt einen äußeren Grund dafür?

Offenbar hege ich das Bedürfnis, gewissen Dingen und Handlungen weniger (oder mehr – je nach Perspektive) Raum zu geben. Also mache ich das. Und die Verantwortung liegt prächtiger Weise (auch das ist Ansichtssache 😉 ) in meiner Hand.

Und so fordere ich nicht von anderen oder irgendwelchen universellen Kräften, was ich brauche, sondern ich handle so, wie es mir entspricht. Schließlich wird Selbstverantwortung schon immer groß geschrieben.

 

 

 

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Bei der Erdmutter (2/6)

Dem Korn, das in der Erde ruhte,

Entsteigt der Keim, des Stengels Schaft.

Ich nährte ihn mit meinem Blute,

Ich treibe ihn mit meiner Kraft.

(Marie Luise Kaschnitz)

 

 

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Hingabe an das Werden und Vergehen

Garten

Obwohl oder gerade weil der Schnee alles zudeckt und ich mich ausschließlich gedanklich mit dem Garten beschäftigen kann, war es so schön, sich mit Marlene in den Garten zu setzen. Analogien Raum nehmen zu lassen, Erkenntnisse wachsen sehen, vermeintlich Greifbares sich auflösen spüren, im Frieden sein und gleichzeitig von der Tatkraft geschüttelt zu werden.

Sehr ansprechend fand ich diese ihre Worte:

Wir umhegen und pflegen nur das Wunderbare. – was für ein Satz! Das möchte ich tatsächlich von meinem Garten lernen: dass alle Niederlagen Teil eines Ganzen sind, ein Teil von Wachsen und Welken. Und dass ich manchmal die Rückseite, also das Wachsen, gar nicht sehe, sondern nur das Welken beobachte und denke, das sei die einzige Weise, es anzuschauen.

Worauf wir unseren Blick werfen, das nehmen wir als wahr. Wie oft hinterfragen wir unsere Schlussfolgerungen? Unsere Be-Wertungen von Menschen, der Welt als Ganzem? Könnte man den Schein der Taschenlampe auch auf etwas anderes richten? Was würde das mit meinem Weltbild machen? Warum glaube ich eines lieber als das andere?

Es war ein wertvolles Sitzen. Danke, Marlene!

 

Marlene Fritsch: Mein grünes Glück. Vom Garten fürs Leben lernen.

 

 

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Ein Herz ist zum Schlagen da

Spanien, Frankreich, Chile, Venezuela, Chile

Die Art und Weise einer Erzählung kann sowohl Nähe wie auch Distanz erzeugen. Thema und persönliche Vorliebe mögen ausschlaggebend dafür sein. Ich bemerkte auf dieser Reise, dass ich in der letzten Zeit sehr viel Intimität erleben durfte, denn Viktor Dalmau war von geradezu verblüffender Zurückhaltung. Dass ausgerechnet eine Person wie er ein Leben lebt (und er lebt tatsächlich – gerade weil er es für andere tut), das einen jungen Mann dazu bringt, sich diesen Namen auf die Brust tätowieren zu lassen, schien mir grotesk. Zu Beginn. Je besser ich ihn kennenlernte, desto klarer wurde für mich, dass Zurückhaltung nicht automatisch Distanz bedeutet. Seine Geschichte und die bewegten Stationen seines Lebens haben mich im Gegenteil sehr berührt. Durch Bürgerkrieg, Flucht und Exil (und das fast mit Wiederholung) leitet ihn das Mitgefühl, die Ehre, seine aufrechte, klare Haltung und – mit jedem Jahr mehr – die Liebe. Ich hätte ihn gern als meinen Nachbarn. Wir würden uns wunderbar in Ruhe lassen und dennoch einander zugeneigt sein.

 

Isabel Allende: Dieser weite Weg

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Bei der Erdmutter (1/6)

In mir beginnen alle Pfade

Und münden wieder in mich ein.

Ihr sollt am nächtlichen Gestade

Für eine Zeit wie schlafend sein.

(Marie Luise Kaschnitz)

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